Arch Linux auf dem Raspberry Pi installieren
Der Raspberry Pi
Vor ein paar Tagen habe ich mir einen Raspberry Pi gekauft. Ein mini Computer in der Größe einer Kreditkarte. Die Version mit 512MB RAM, zwei USB Pots und vor allem einer Netzwerkbuchse kostet bei Amazon ~38 €.
Benötigte Dinge
Zur Installation benötigt man zusätzlich:
- Ein Ladegerät mit Micro USB, 5V und mindestens 700mA. (Zum testen funktionieren die meisten Handy Ladegeräte, die einen entsprechenden Ausgang haben.)
- Eine SD-Karte mit mindestens 2GB Kapazität (≥ 4GB wird empfohlen).
- Ein SD Kartenlesegerät (ist in vielen neueren Laptops mit eingebaut).
- Tastatur und Bildschirm.
- Für die Ausgabe
- ein HDMI/Video Out Kabel zum Fernseher, oder
- Ein Netzwerkkabel zum Switch (SSH).
Arch Linux installieren
Arch Linux wird zwar für Anfänger nicht empfohlen, wer sich allerdings in der Shell einigermaßen zurechtfindet, und keine grafische Oberfläche nutzen möchte, für den ist Arch vielleicht das richtige. Neben Arch gibt es noch einige andere Betriebssysteme für den Raspberry Pi.
SD Karte vorbereiten
Legen wir los. Zuerst müssen wir Arch Linux auf die Speicherkarte aufspielen. Dazu folgen wir den Anweisungen des Installations Manuals:
- Aktuelles Image + MD5 Checksumme runterladen.
- Checksumme mit dem Download vergleichen.
- Image entpacken
- Für Linux lässt sich dd zum schreiben des Images verwenden, für Windows nimmt man den Win32DiskImager.
- Fertig.
Verbindung herstellen
Nun können wir den Raspberry Pi einrichten. Dazu wird die SD Karte eingesteckt, das Netzwerk angebunden und das Ladegerät in die Micro USB Buchse gesteckt. Wenn alles gut gelaufen ist, sollte das Raspberry Pi nach einiger Zeit mit mehreren LEDs leuchten. Das Pi ist nun bereit eine Verbindung über SSH zu akzeptieren. Dazu geben wir an einem anderen Rechner ssh root@alarmpi
ein. Das voreingestellte Passwort lautet root
.
Alternativ lässt sich das Raspberry Pi an einen Monitor und eine USB Tastatur anschließen, und der Login und die restlichen Schritte so durchführen.
Grundlegende Einstellungen
Passwort ändern
Als erstes ändern wir das Passwort:
[root@alarmpi ~]# passwd
Enter new UNIX password:
Retype new UNIX password:
passwd: password updated successfully
Komplette Größe der SD Karte benutzen
Falls die SD Karte größer als 2GB ist, wollen wir diese auch komplett nutzen. Dazu benutzen wir fdisk.
[root@alarmpi ~]# fdisk /dev/mmcblk0
Welcome to fdisk (util-linux 2.23.2).
Command (m for help): p
[...]
Device Boot Start End Blocks Id System
/dev/mmcblk0p1 2048 186367 92160 c W95 FAT32 (LBA)
/dev/mmcblk0p2 186368 3667967 1740800 5 Extended
/dev/mmcblk0p5 188416 3667967 1739776 83 Linux
Seit Juli 2013 hat sich die Partitionstabelle etwas geändert und sieht nun so wie oben angegeben aus. Dabei ist p5 nur die Logische Partition über der Primären p2. Nachdem ich mir das Image ein paar mal komplett zerschossen hatte, kam der entscheidene Tipp, wie es nun richtig geht von hier. Wir geben einfach diese Kommandos nacheinander in die fdisk Konsole ein:
d
2
n
e
(return) # vorgegebenen wert akzeptieren - partitionsnummer
(return) # vorgegebenen wert akzeptieren - start
(return) # vorgegebenen wert akzeptieren - ende
n
l
(return) # vorgegebenen wert akzeptieren - start
(return) # vorgegebenen wert akzeptieren - ende
p
w
Mit w
wird die aktualisierte Patitionstabelle erst geschrieben und damit konstant geändert. Nun ist ein Neustart angesagt.
[root@alarmpi ~]# sync
[root@alarmpi ~]# reboot
Nach dem Neustart und dem einloggen muss das Dateisystem noch auf die neue Größe erweitert werden.
[root@alarmpi ~]# resize2fs /dev/mmcblk0p5
[root@alarmpi ~]# fsck etc
Upgrade aller Pakete
Hinweis: Für ein Paketupdate ist natürlich eine Netzwerkverbindung erforderlich.
Der Paketmanager von Arch Linux heißt Pacman. Zuerst müssen wir einen neuen Schlüssel erstellen mit pacman-key --init
. Damit genug Zufallsdaten erzeugt werden, empfiehlt es sich, sich parallel einzuloggen und ls -R / && ls -R / && ls -R /
auszuführen.
Wenn der Schlüssel erstellt ist, können wir das eigentliche Upgrade mit pacman -Syu
durchführen.
Zeitzone setzen
Weiter geht es mit der Zeitzone. timedatectl
zeigt euch die aktuell gesetzte Zeitzone an, oder auch n/a
, falls keine angegeben ist. Für Deutschland setzen wir die Zeitzone nun mit timedatectl set-timezone Europe/Berlin
. Schließlich werfen wir noch einen prüfenden Blick auf die Zeit
[root@alarmpi ~]# timedatectl
Local time: Sat 2013-08-24 18:02:03 CEST
Universal time: Sat 2013-08-24 16:02:03 UTC
Timezone: Europe/Berlin (CEST, +0200)
NTP enabled: yes
NTP synchronized: yes
RTC in local TZ: no
DST active: yes
Last DST change: DST began at
Sun 2013-03-31 01:59:59 CET
Sun 2013-03-31 03:00:00 CEST
Next DST change: DST ends (the clock jumps one hour backwards) at
Sun 2013-10-27 02:59:59 CEST
Sun 2013-10-27 02:00:00 CET
Hostnamen ändern
alarmpi
gefällt euch nicht? Kein Problem. Ändern wir einfach den Hostnamen, in meinem Fall auf rpi
.
[root@alarmpi ~]# echo "rpi" > /etc/hostname
Nach einen reboot
ist der neue Name gesetzt.
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